Abrieb

DIE ZÄHIGKEIT DER RINGE

Eine wesentliche Materialeigenschaft bei Schmuckstücken stellt der sogenannte Abrieb dar. Der Abrieb hat Einfluss darauf, wie lange ein Schmuckstück seine Form und Stärke behalten wird.

Jedes Material ist einem natürlichen Schwund ausgesetzt. Das Leben und der Alltag hinterlassen auf dem Schmuckstück Gebrauchsspuren.
Der Verlust von Material bleibt dabei selten aus. Verschiedene Legierungen weisen auch einen unterschiedlichen Abrieb auf. Mit der sogenannten Härte hat der Abrieb nichts zu tun. Die Härte entscheidet nur über die Tiefe der ersten Kratzer auf dem Schmuckstück. Die Zähigkeit, also der Abrieb entscheidet jedoch darüber, was mit dem Material genau passiert während der Kratzer entsteht: wird es nur verdrängt, entsteht Grat oder gar ein Span.

Beim Aufarbeiten und Polieren des Schmuckstücks ist der Abrieb ebenfalls entscheidend. So weisen 333er-Legierungen mit einem hohen Kupferanteil eine hohe Härte auf, müssen aber nicht zwangsläufig besonders abriebsfest sein. Häufig ist das Gegenteil der Fall: 333er-Legierungen sind vergleichsweise zu den viel weicheren 750er-Legierungen oft spröde und verlieren daher deutlich mehr Material.
Den geringsten Abrieb bzw. die beste Zähigkeit weist das Platin, gefolgt vom Palladium auf. Diese Materialien „schmieren“ stark und lassen sich folglich auch nur schwer aufarbeiten oder polieren. So dauert das Polieren eines 585er-Gelbgold-Schmuckstücks nur wenige Minuten, während bei einem Platin-Schmuckstück sich das gleiche Ergebnis erst nach einer Stunde einstellt.